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Linda Boström Knausgård: Oktoberkind.

„Ich habe immer gewusst, dass ich schreiben kann, als ginge es um mein Leben. Es geht um mein Leben.“ (S. 133)

Eine Autorin geht mehrfach in eine Klinik, wo sie im Rahmen einer Elektrokrampftherapie mit Elektroschocks gegen manische Depressionen behandelt wird. Die Klinik nennt sie die Fabrik. Zwischendurch erinnert sie sich an ihr Leben davor und an das dazwischen: die Sprachlosigkeit mit den älteren Kindern, die Sehnsucht nach den jüngeren. Ihre verschiedenen Ideen, sich selbst das Leben zu nehmen.

Es werden die Für und Wider dieser Therapie erläutert und die definitiven Folgen für die Ich-Erzählerin: nämlich der massive Gedächtnisverlust. Dieser wird als unvermeidliche Nebenwirkung der Therapie aber ärzteseitig in Kauf genommen. Für eine Autorin verständlicherweise ein großes Problem! „Nur die Dreckserinnerungen kommen an die Oberfläche. Meine Kindheitstage hätte ich gerne vergessen, aber die hatten sich, so bildete ich mir ein, in meine Hirnrinde geätzt.“ (S. 95)

Als Jugendliche hatte die Autorin = Ich-Erzählerin, durch ein Foto eines sowjetischen Mädchens in Uniform inspiriert, jahrelang eine Pionieruniform angezogen und sich damit selbst eine scheinbare Freiheit verliehen. „Ich lebte in einer anderen Zeit mit mit selbst“, heißt es auf Seite 101.

Freiheit ist ihr hauptsächliches Thema. Die Freiheit in der Beziehung, diejenige von der Beziehung/Ehe. Zwischendurch die Angst und die massive Depression.

Höchst verstörend und faszinierend zugleich, ein Einblick in eine unbekannte Welt, die die Autorin Boström Knausgård hier autofiktional beschreibt.

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Kategorie: Romane