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Poutrus, Patrice G.: Umkämpftes Asyl. Vom Nachkriegsdeutschland bis in die Gegenwart.

Politisch Verfolgte genießen Asylrecht, so der Artikel 16a Absatz 1 des Grundgesetzes. So schlicht, so gut.

Doch für die politische Konstitution der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit, sowie für den Prozess der Wiedervereinigung waren die hitzigen Debatten um das Grundrecht auf Asyl richtungsweisend. Patrice G. Pourtos, dessen im Mai beim Ch. Links veröffentlichtes Buch Umkämpftes Asyl die erste umfassende Darstellung der konfliktreichen Geschichte des Schutzversprechens für politisch Verfolgte ist, schildert diese anhaltenden Debatten spannend und anschaulich!

Seine These: Anhand der Flüchtlings- und Asylpolitik wurden seit Kriegsende und bis heute grundlegende politische und moralische Konflikte über die Verfasstheit der deutschen Gesellschaft ausgetragen. Aus der Perspektive der Migrationsforschung lassen sich so wichtige Erkenntnisse über die andauernde Nationswerdung der BRD und im Kontrast (wenngleich etwas weniger beleuchtet) der DDR gewinnen. Die de facto Aufhebung des Grundrechts auf Asyl im Jahre 1993 sowie die humanitäre Krise von 2015/16 werden dabei als wichtige Meilensteine vor einem deutlich längeren zeithistorischen Kontext verstehbar!

Poutrus fundierte und hervorragend geschriebene Darstellung vermag es, wichtige Lücken in der heutigen Debatte zu füllen und kritisch deren Entstehung zu hinterfragen. Das Buch lohnt sich daher für Fachleute und zeitgeschichtlich Interessierte gleichermaßen!

Vom Nachkriegsdeutschland bis in die Gegenwart
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783962890360
25,00 €inkl. MwSt.

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Kategorie: Sachbuch