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Buchtipps - Essay

Die US-amerikanische Autorin kratzt am Einwanderungsmythos des Landes, in dem sie und ihre Familie seit Generationen lebte: Kalifornien. Aufgewachsen in Sacramento, spürt sie die Geschichte ihrer Familie auf, die gleichzeitig die Geschichte der Besiedelung der Westküste der USA ist: Von Goldgräbern, Siedlern und Landkäufern ist die Rede, von denen, die als „Pioniere“ ein wüstes Land urbar machten und ein Volk wurden, das bis heute seine Eigen- und Einzigartigkeit behalten hat.

Im Jahr 1990 schrieb Martin Amis für die "Vanitiy Fair" über seine Freundschaft mit Salman Rushdie. Im "Esquire" begründet er, 1987, in der Hochzeit der atomaren Aufrüstung, mit einem genial geschriebenen Essay, warum Washington als  "Atom-Metropole" bezeichnet werden kann. Das sind 2 von 22 Essays, die jetzt mit dem Titel "Im Vulkan" erschienen sind und ein hervorragendes Bild vom bekannten Romanautor ("Interessengebiet", "Rachels Tagebuch" u.a.) vermitteln,  der in seinen Artikeln, Aufsätzen und Berichten klar Stellung zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen nimmt.

Ein ordentlicher Bart als Schutz für die Kehle, sanft angegangene Leibesübungen und der unbedingte Wille zur Kultivierung eines heiteren Gemüts. Was sich anhört, als entstamme es einem Ratgeber für Berliner Hipster der Generation Y, ist tatsächlich der Feder von einem der Begründer der modernen US-amerikanischen Lyrik entsprungen. Walt Whitman schrieb, während die ersten zwei Auflagen seines Standardwerkes Leaves of Grass floppten, für verschiedene Zeitungen Empfehlungen zur männlichen Leibesertüchtigung.

Das literarische Testament Zwetajewas, aus dem Nachlass ediert, liegt nun erstmals auf Deutsch vor. Herausgegeben und aus dem Russischen und Französischen übersetzt von Felix Phillip Ingold. Die Schreibhefte versammeln spontane Notizen, Dialoge mit ihren Kindern, Gedichte und Briefentwürfe, Tages- und Traumprotokolle, Reise- und Lektüreberichte – eine Mischung unterschiedlicher Textformen. Sie bieten einen wunderbaren Einblick in den Alltag, das Werk und die Persönlichkeit der Autorin.

Der Ungar Szilárd Borbély plante seinen nächsten großen erzählerischen Text Franz Kafka zu widmen. Die Sammlung von Bruchstücken wurde nun aus dem Nachlass veröffentlicht. Sie bezieht ihre Intensität aus der leidenschaftlichen Suche des Autors nach sich selbst und der eigenen Stimme. Borbély nimmt Kafkas "Brief an den Vater" als Folie, um sich mit der eigenen Vaterbeziehung auseinanderzusetzen. Kafka wird zum Bruder, zur Projektionsfigur, der als Mensch über die Erfahrung von Verzweiflung, Krankheit oder der unglücklichen Liebe reflektiert.