0

Die Kammer der Pharaonen

Coppenrath bei cbj, Ulysses Moore 2

cbj
Erschienen am 10.01.2011
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570280157
Sprache: Deutsch
Umfang: 231 S., mit s/w Illustrationen
Format (T/L/B): 2.4 x 18.5 x 12.6 cm
Lesealter: 9-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Atemberaubender Lesestoff Die drei Freunde Julia, Jason und Rick gehen durch die Tür zur Zeit und landen in dem geheimnisvollen Land Punt. Schnell wird ihnen klar, dass es eine Verbindung zwischen diesem rätselhaften Ort und Ulysses Moore, dem ehemaligen Besitzer ihres neuen Zuhauses, geben muss. Auf der Suche nach einer Spur machen sie eine unfassbare Entdeckung ?

Autorenportrait

Pierdomenico Baccalario wurde 1974 in Acqui Terme, Italien, geboren. Schon früh begeisterte er sich fürs Lesen und durchstöberte die riesige Bibliothek seiner Familie nach abenteuerlichen Geschichten. Er studierte zunächst Jura, bevor er sich dem Journalismus und dem Schreiben von Büchern zuwandte, die in über 25 Sprachen übersetzt wurden.

Leseprobe

Es regnete und der Himmel wölbte sich schiefergrau über Kilmore Cove. In den starken Windböen schien das Licht aus dem Türmchen der Villa Argo zu pulsieren. Die Bäume bogen sich im Sturm und die Wellen, die donnernd auf den Felsen aufschlugen, hatten dicke Gischtkronen. Zum sechsten Mal an diesem Abend überprüfte Nestor, ob alle Fenster geschlossen waren. Im Dunkeln hinkte er durchs Haus. Er kannte die Räume so gut, dass er den Kommoden, Tischchen und Statuen automatisch aus dem Weg ging, und unter dem riesigen venezianischen Kronleuchter im Wohnzimmer bückte er sich instinktiv, obwohl er ihn gar nicht sehen konnte. Er erreichte die Säulenhalle und blieb vor den Fenstern stehen, um auf den Garten hinauszuschauen. Nestor rieb sich die Hände. Er stieg die Treppe hinauf, vorbei an den Porträts der früheren Hausbesitzer, und betrat das Zimmer im Türmchen. Hier ließ er seinen Blick rasch über die Tagebücher und die kleinen Schiffsmodelle schweifen. Dann kehrte er ins Erdgeschoss zurück, humpelte unter dem Türbogen hindurch ins steinerne Zimmer und schaltete endlich das Licht ein. Dort, wo die Kinder den Nachmittag verbracht und sich mit dem Rätsel der vier Schlösser beschäftigt hatten, lagen Blätter und Stifte auf dem Fußboden verstreut. Dachs, Reh, Esel, Hase. Nestor betrachtete die schwarze Tür. Das alte Holz war an vielen Stellen versengt und zerkratzt. Obwohl die Tür jetzt verschlossen war, wusste er, dass die Kinder es geschafft hatten, sie zu öffnen. 'Hoffentlich geht es ihnen gut', flüsterte er und stützte sich an der Tür zur Zeit ab. Er sah auf seine Armbanduhr, das Geschenk eines befreundeten Uhrmachers: Der schmale Sekundenzeiger schien sich wie in Zeitlupe zu bewegen. 'Inzwischen müssten sie angekommen sein', stieß Nestor zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Dort ist ein Korridor', sagte Jason und strich sich die nassen Haare aus der Stirn. 'Und auch etwas Licht', fügte seine Schwester Julia hinzu. Rick folgte den Zwillingen. Immer wieder knickte er in den schweren Holzsandalen um. 'Ich glaube, hier ist es auch wärmer.' Sie gingen einige Schritte weiter, dabei schlackerten ihnen die viel zu großen Hemden und Hosen, die sie auf dem Schiff gefunden hatten, um Arme und Beine. Rick hatte recht: In dem Korridor war es viel wärmer als in der Höhle, in der die Metis vor Anker gelegen hatte - das alte Wikingerschiff, auf dem sie das Wasserbecken in der Höhle unterhalb von Kilmore Cove überquert hatten. Jason bückte sich, um den Boden abzutasten. 'Sand', sagte er. 'Wir laufen auf Sand.' Seine Schwester strich mit der Hand über die dunklen Felswände, die sich anders anfühlten als die Klippen von Salton Cliff. 'Vielleicht endet der Gang in einem Vulkan', meinte sie kichernd. Rick drehte sich um und schaute sich die Tür, durch die sie soeben gegangen waren, genauer an. Sie war in das schwarzgraue Gestein gehauen, und wenn er nicht gewusst hätte, dass es sie gab, wäre sie ihm wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Jason pfiff nervös eine Melodie. 'Pass auf, wo du hintrittst', warnte ihn seine Schwester, 'damit du nicht in irgendeine Falle tappst.' Nach einer scharfen Rechtskurve standen sie vor einem weiteren Gang und einer engen Treppe, die nach oben führte, von wo durch ein Gitter in der Decke Licht hereindrang. Jason stellte sich direkt darunter und sagte: 'Endlich!' Rick schüttelte verblüfft den Kopf. 'Das ist nicht möglich. Wir waren doch nicht die ganze Nacht in der Höhle!' Erst jetzt bemerkte Julia, dass ihre Uhr stehen geblieben war. 'Vielleicht geht gerade die Sonne auf', überlegte sie. Rick stellte sich neben Jason. 'Es sieht so aus, als würde sie schon hoch am Himmel stehen. Das muss sie auch, denn sonst würden ihre Strahlen nicht durch dieses Loch scheinen. Das ist unglaublich! Es kann doch noch gar nicht so viel Zeit vergangen sein.' 'Das würde zumindest erklären, warum ich ganz schön müde bin', sagte Jason und strich sich über die schmerzende Brust. 'Hab