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Transnationale Ungleichheitsforschung

Eine neue Herausforderung für die Soziologie

Erschienen am 13.05.2008, Auflage: 1/2008
46,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593385815
Sprache: Deutsch
Umfang: 356 S., 12 Grafiken, Diagramme, Schaubilder
Format (T/L/B): 2 x 21 x 14.2 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

An der Soziologie wird häufig kritisiert, dass sie sich auf national begrenzte Untersuchungsfelder beschränkt. Das gilt für die soziologische Ungleichheitsforschung in besonderem Maße. Eine weltgesellschaftliche Öffnung der Soziologie ist heute jedoch unabdingbar. Die Beiträge des Bandes nähern sich dieser Aufgabe unter empirischen wie theoretischen Gesichtspunkten und legen einen Grundstein für die auch gesellschaftspolitisch notwendige Erweiterung der sozialwissenschaftlichen Ungleichheitsforschung. Mit Beiträgen von Reinhard Kreckel, Stefan Hradil, Walter Müller, Martina Löw, Volker Bornschier, Johannes Berger, Cornelia Klinger und anderen.

Autorenportrait

Die Herausgeberinnen und Herausgeber arbeiten am Institut für Soziologie der Universität Halle und am Institut für Hochschulforschung Wittenberg.

Leseprobe

Einleitung Michael Bayer, Gabriele Mordt, Sylvia Terpe Die Soziologie konstituierte sich als die Wissenschaft von der modernen Gesellschaft. Beide Schlüsselbegriffe - Moderne und Gesellschaft sind jedoch immer noch sowohl hinsichtlich ihrer theoretischen Fassung als auch ihrer materialen Füllung umstritten. Dieses grundlagentheoretische Problem ist zuletzt im Kontext der Globalisierungsdiskussionen wieder ins Bewusstsein gerückt. Es betrifft nicht nur den Bereich der soziologischen Theoriebildung im engeren Sinne, sondern wirkt sich auch auf die Art und Weise aus, wie soziologische Teildisziplinen arbeiten, welche Probleme sie wahrnehmen, wie sie diese zu definieren und zu erklären suchen. Doch wie lässt sich der scheinbar paradoxe Umstand erklären, dass eine Disziplin über ein Jahrhundert hinweg außerstande ist, die für ihr Selbstverständnis zentralen Begriffe in einer allgemein akzeptierten Weise zu klären? Die wissenschaftshistorischen Aspekte dieser Frage können wir in diesem Rahmen nicht angemessen würdigen. Aber eine Identifikation der zentralen theoretischen Streitfragen wirft auch ein erhellendes Licht auf die Herausforderungen einer sich globalisierenden Ungleichheitsforschung. Diese sieht sich nicht nur mit dem Vorwurf konfrontiert, blind zu sein für jene Ungleichheiten, die sich im Zuge der Globalisierung ausgebildet hätten, sondern darüber hinaus auch die sie erzeugenden Konstellationen und Mechanismen nicht angemessen erfassen und analysieren zu können (Beck 2006: 266). Der Begriff der Gesellschaft stellte, will man es überspitzt ausdrücken, lange Zeit nicht mehr als eine Residualkategorie dar. Gesellschaft ist das, was übrig bleibt, wenn sich im Zuge des Modernisierungsprozesses Teilsysteme auszudifferenzieren beginnen. Sie ist das, was noch nicht erklärt ist, wenn aus den empirisch vorfindlichen, komplexen Phänomenen die ökonomischen und politischen Institutionen analytisch extrahiert worden sind, oder, anders herum betrachtet, sie ist das Substrat, auf das mehr oder weniger genau spezifizierte Teilsysteme einwirken. Darüber hinaus wurde davon ausgegangen, dass diese Teilsysteme - Staat (oder Politik), Markt (oder Wirtschaft) und Zivilgesellschaft (oder Gesellschaft/Kultur) - eigenen Entwicklungslogiken folgen. Beide Annahmen gemeinsam - die der Differenzierung und die der autonomen Funktionslogiken - stellten ein selbstverständliches und kaum mehr hinterfragtes Hintergrundwissen in den Sozialwissenschaften dar (vgl. Wallerstein 2000: 307).

Inhalt

Inhalt Einleitung Michael Bayer, Gabriele Mordt, Sylvia Terpe Teil 1: Welche Ebene(n)? Soziologie der sozialen Ungleichheit im globalen Kontext Reinhard Kreckel Entleert sich die Mitte wirklich? Einige Überlegungen zur Milanovic-These über die internationale Einkommensungleichheit Walter Müller und Steffen Schindler Zur Entwicklung der sozialen Ungleichheit im Weltsystem: Fakten, offene Fragen und erste Antworten Volker Bornschier Wachsende Einkommensungleichheiten und was wir dagegen tun können: Eine Aktualisierung der Theorie Simon Kuznets¿ Stefan Hradil Teil 2: Welche Kategorie(n)? Zwischen Haus und Welt: Zur sozialtopologischen Situierung der Kategorien Klasse, Rasse und Geschlecht. Ein Versuch Cornelia Klinger Skalierungen von Belang: Die Raumdimensionen sozialer Ungleichheitsforschung Martina Löw Alter, Generation und globale Ungleichheit: Generationsverhältnisse in der werdenden Weltgesellschaft Reinhold Sackmann Teil 3: Welche Sphäre(n)? Soziale Ungleichheit in Marktwirtschaften Johannes Berger Ökonomische Quellen sozialer Ungleichheit Thomas Hanf Die soziale Verantwortung von Unternehmen: Auf dem Weg zu einer neuen, in den Markt eingebetteten Moralität? Ronen Shamir Autorinnen und Autoren Sachregister

Schlagzeile

Soziale Ungleichheit im globalen Kontext