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Die Säuberung

Moskau 1936: Stenogramm einer geschlossenen Parteiversammlung

Erschienen am 23.03.2018
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783688109531
Sprache: Deutsch
Umfang: 584 S.
Format (T/L/B): 4 x 19 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Nur wenige Tage nach dem ersten Moskauer Schauprozeß fand im September 1936 eine nichtöffentliche Versammlung deutscher Exilschriftsteller statt, eine Art 'Geheimprozeß', der dem Ziel diente, 'Abweichler', 'Parteifeinde' und 'Opportunisten' zu 'liquidieren'. Zu den Teilnehmern dieses von Denunziationen und Selbsterniedrigung durchzogenen Inquisitionstribunals gehörten u. a. Johannes R. Becher, Willi Bredel, Andor Gábor, Hugo Huppert, Ernst Ottwalt, Alfred Kurella, Georg Lukács, Gustav Regler, Ernst Fabri, Friedrich Wolf. Sie hatten sich zusammengefunden, um unter dem Diktat der 'Wachsamkeit' die Partei zu 'säubern'. Das in diesem Band zugänglich gemachte Wortprotokoll der 'geschlossenen Parteiversammlung der deutschen Kommission des Sowjet-Schriftstellerverbandes' ist ein demaskierendes Lehrstück des stalinistischen Terrors. Da werden die Zugehörigkeit zu 'Fraktionen', Häresien und Abweichungen von der 'Generallinie' ebenso exorzistisch untersucht wie Wohnungsbesuche, Freundschaftsbeziehungen und gemeinsames Kartenspiel. Jedes Verdachtsmoment wird zur physischen Bedrohung und provoziert Überlebensstrategien, welche die Grenze zwischen Ankläger und Angeklagtem, zwischen Täter und Opfer verwischen.

Autorenportrait

Georg Lukács (1885-1971) war ein ungarischer Philosoph, Literaturwissenschaftler und -kritiker.

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