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Der Bär ist los

Ein kritischer Lagebericht zu den Überlebenschancen unserer Großtiere

Erschienen am 25.02.2007
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783776625103
Sprache: Deutsch
Umfang: 208 S., 8 S. vierfarb.
Format (T/L/B): 2.5 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wenn Wildtiere in unpassender Umgebung auftauchen, sind meist die Menschen, nicht die Tiere das Problem. Der Fall "Bruno" - die entstandene Hysterie und der folgende Abschuss des ersten Bären in Bayern seit der Ausrottung des Bären im frühen 19. Jahrhundert - zeigte dies deutlich. In unseren Nachbarländern, wo wieder Bären, Luchse, Wölfe, Elche und Geier leben, pflegt man einen ruhigeren Umgang mit den zurückgekehrten Wildtieren. Werden Europas Großtiere auch bei uns eine Chance bekommen? Der renommierte Biologe und Naturschützer Josef H. Reichholf beleuchtet kritisch die Lage - und auch die Verantwortlichen. Der "Fall Bruno" spaltete die Bevölkerung in Gegner und Befürworter des Abschusses. Die kleine Minderheit der Bärengegner setzte sich durch. Aber war "Bruno" wirklich ein Problembär? Musste er sterben? Ist der Braunbär doch in der gesamten Europäischen Union als eine vom Aussterben bedrohte Tierart eingestuft und unter größtmöglichen Schutz gestellt. Haben größere Tiere wie Bär und Wolf, Elch und Luchs oder der Bartgeier eine Zukunft in deutschen Landen? Ist unsere Natur zu aufgeräumt, zu durchdrungen von Menschen und zu hoffnungslos überlastet mit Nutzungsrechten und privaten Ansprüchen, um ein einigermaßen entspanntes Verhältnis zwischen Mensch und Tier zuzulassen? Gibt es sie überhaupt noch, die viel zitierte "freie Natur"? Wer vertritt unsere Interessen an der Natur? Bär "Bruno" ist kein Einzelfall. Er drückt einen Wandel aus, den Naturschützer und breite Schichten der Öffentlichkeit jahrzehntelang herbeisehnten und mit Spendengeldern unterstützten. Jetzt, wo die "Großen" unserer europäischen Tierwelt tatsächlich wieder bereit wären zu kommen, sind die Politiker überrascht, rat- und hilflos. Wenn größere Tiere zum "Problem" werden, stehen viele wirkliche Probleme im Hintergrund. Sie reichen von der jägerischen Gier nach Abschuss und der maßlosen Bevorzugung von Privatinteressen vor den öffentlichen Belangen bis hin zum Fehlen unabhängiger Institutionen für ein Wildtiermanagement, das in anderen Staaten längst eine Selbstverständlichkeit ist. Naturschutzexperte Josef H. Reichholf zeigt Wege auf, wie das Comeback der großen Wildtiere im "Pakt mit der Jagd" funktionieren kann.

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