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Konzernbesteuerung in Deutschland und Europa

Ertragsteuerliche und betriebswirtschaftliche Analyse der europäischen Gruppenbesteuerungssysteme, Wissenschaftliche Schriften zur Wirtschaftsprüfung

Erschienen am 26.01.2006, Auflage: 1/2006
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783802112140
Sprache: Deutsch
Umfang: XXIX, 331 S.
Format (T/L/B): 2 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ausgezeichnet mit dem Förderpreis "Internationales Steuerrecht" der Bundessteuerberaterkammer 2007 Konzerne prägen als reales Phänomen die nationale und insbesondere die internationale Wirtschaftspraxis. Für das Zusammenwachsen großer Wirtschaftsräume sind einerseits veränderte Wettbewerbsbedingungen verantwortlich; andererseits trägt die sukzessive Verwirklichung des Binnenmarktes innerhalb der Europäischen Union zum fortschreitenden Abbau der Binnengrenzen bei. Transnational tätige Unternehmen können grundsätzlich in der Form des Einheitsunternehmens oder aber als Konzernunternehmung ausgestaltet werden. In der Praxis ist zu beobachten, dass die Konzernunternehmung regelmäßig als Organisationsform vorgezogen wird. Ursächlich für diese Entwicklung sind Effizienz- und Umverteilungszwecke. So können nur in einem Konzern die Vorteile der dezentralen Organisation, mithin die Ergebnisverantwortung der operativ selbständigen Teileinheiten, ausgeschöpft werden. Darüber hinaus bietet die Organisation innerhalb eines Konzerns die Möglichkeit zum Fortbestand traditionsreicher Firmennamen, Markenzeichen oder eines Goodwills sowie die Option, dass die Tochtergesellschaften im eigenen Namen am ausländischen Kapitalmarkt als Nachfrager nach Eigen- und Fremdkapital auftreten können. Als relevanter Umverteilungsvorteil der Konzernorganisation sei nur erwähnt, dass die Tochtergesellschaften hinsichtlich ihrer Größe, Tätigkeit oder Rechtsform so an nationale Gesetze und Verordnungen angepasst werden können, dass beispielsweise Fördermaßnahmen in Anspruch genommen oder unternehmensbezogene Regulierungsvorschriften umgangen werden können. Das betriebswirtschaftliche und gesellschaftsrechtliche Spannungsfeld eines Konzerns liegt zwischen der rechtlichen Selbständigkeit jeder Konzernunternehmung und der wirtschaftlichen Einheit des Unternehmensverbundes. Insofern hat das Steuerrecht grundsätzlich die Möglichkeit, an der rechtlich selbständigen Gesellschaft oder an dem von dem Unternehmensverbund am Markt erzielten Ergebnis anzuknüpfen. Innerhalb der Europäischen Union ist weder eine eindeutige Orientierung am Trennungsprinzip noch am Einheitsprinzip gegeben. Zumeist haben die europäischen Länder spezifische Steuerregime geschaffen, die - in unterschiedlichem Umfang - der wirtschaftlichen Einheit Konzern gerecht werden. Aus der unterschiedlichen steuerlichen Behandlung von Konzernen innerhalb der Europäischen Union ergeben sich für den Steuerpflichtigen diverse Gestaltungsmöglichkeiten, die sich auf die Standortwahl der Konzernleitung und das anzuwendende Gruppenbesteuerungssystem auswirken. Sievert legt den Reformbedarf der deutschen Organschaft dar. Die Analyse der steuerlichen Anwendungsvoraussetzungen und Rechtsfolgen der deutschen Organschaft befasst sich vornehmlich mit in der Literatur kontrovers diskutierten Fragestellungen. Damit liefert die Autorin dem Anwender in der Praxis Hilfestellungen und Anregungen, wie die gewünschten Rechtsfolgen im Rahmen der deutschen Organschaft erzielt werden können. Um dem Steuerpflichtigen einen gezielten Einsatz des Rechtsinstituts Organschaft ermöglichen zu können, fügt Sievert an die qualitative Analyse quantitative Steuerbelastungsvergleiche an, um die Vor- und Nachteile der Organschaft darzulegen. Dabei werden insbesondere untersucht: die Auswirkungen der Verlustverrechnung (Mindestbesteuerung) die Abzugsmöglichkeiten von Beteiligungsaufwendungen Möglichkeiten aus der Gewerbesteueranrechnung Probleme im Rahmen der Finanzierung unter Berücksichtigung der Thin-capitalization-rules des § 8a KStG (Gesellschafterfremdfinanzierung). Sievert nimmt dabei einen vollumfänglichen Ländervergleich für die Gruppenbesteuerungssystem innerhalb der Europäischen Union vor. Dabei werden Gestaltungsmodelle, die einerseits unangenehme Rechtsfolgen der länderspezifischen Regelungen abwenden und andererseits die Bedeutung der ausländischen Gruppenbesteuerungssysteme für deutsche (international tätige) Unterne