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Es denkt

Für eine gesellschaftliche Definition des Geistes und einen Verzicht auf die Definition des Körpers

Erschienen am 22.01.2019
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783924627430
Sprache: Deutsch
Umfang: 112 S.
Format (T/L/B): 1 x 20.9 x 12.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein Plädoyer, die Philosophie Alfred Sohn-Rethels, wenn schon ernst, dann gefälligst ein bißchen ernster zu nehmen. Ein Eingriff in die patriarchale Geistphilosophie. Eine rigorose Zertrümmerung der transzendentalen Position. - Ich denke, also bin ich? Mitnichten! Merke: Der Körper wird - via Arbeitskraft - in die Gesellschaft eingebaut. Die Gesellschaft dagegen wird - via Geist - in den Körper eingebaut. Nicht wächst der Einzelne in die Gesellschaft hinein, sondern die Gesellschaft wächst in ihn hinein. Der einzelne, der der Gesellschaft gegenübersteht, wie wir uns mit Hilfe der klassischen Ästhetik einreden wollen, gibt es nicht. Einerseits gibt es einen aller geistigen Individuierungsmerkmale baren Körper. Andererseits gibt es eine aller individuellen Körpermerkmale bare, strikt gesellschaftliche Person. Daß beides sich in einem Körper findet, ist beileibe kein hinreichender Grund, eine aus Körper und Geist geformte Person zu konstruieren und diese zum souveränen Mitglied einer vermeintlich föderativen Gesellschaft zu erklären. Vielmehr ist alles ganz anders. Inhalt: Körper, Geist und psychische Person Genetische Vermittlung von Körper und Geist durch die Arbeitskraft Systematische Vermittlung von Körper und Geist vermittels der Gesellschaft Gesellschaftliche Selbstreflexion als transzendentale Kritik Geist und Gesellschaft Selbstreflexion als écriture automatique der Gesellschaft Erwarten Sie kein elegantes Kondensat dieses scharfsinnigen Buches. Nur soviel: Es geht um die Erledigung jener so erhebenden Antinomie von Körper und Geist. Anders als die traditionelle Individuum contra Gesellschaft-Theorie es denkt, denkt es, nicht ich, wenn ich denke. Denn der Geist, das Selbst, das authentisch Gedachte sind hochgradig, nämlich hundertprozentig gesellschaftlich verfertigt und mit dem Körper, dem sie aufsitzen, nur zufällig verbunden. Gesellschaft ist die Kristallisation des verflüssigten Nutzteils des Körper, also ihrer Arbeitskraft, und Geist wiederum die sozusagen im einzelnen sich verflüssigende Gesellschaft. Christel Dormagen, literatur-konkret