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Jenny Erpenbeck: Kairos. Lesung und Gespräch. Moderation: Knut Elstermann.

12.10.202120:00 Uhr bis 22:00 Uhr

Schon die ersten Seiten lesen sich wie ein Paukenschlag. Wie ein langes Gedicht. Zur Musik des Brahms‘schen Requiem und desjenigen von Mozart lernen sich Katharina und Hans kennen. Sie ist 19, er Anfang 50, hat Familie und bereits ein Verhältnis. Er ist Schriftsteller, sie in der Setzer-Lehre. Hans und Katharinas Eltern bewegen sich im intellektuellen Milieu der DDR. Bachs Musik, Brechts Gedichte, Hanns Eislers Texte verbinden sie, genauso wie die Figuren der griechischen Mythologie. Kairos ist der Gott des glücklichen Augenblicks. Er habe, „so heißt es, vorn über der Stirn eine Locke, einzig an der kann man ihn halten. Ist aber der Gott erst einmal auf seinen geflügelten Füßen vorübergeglitten, präsentiert er einem die kahle Hinterseite des Schädels, blank ist die und nichts daran ist mit Händen zu greifen“ (S. 8) Irgendwann, Katharina ist in Frankfurt/Oder am Theater, kommt die Beziehung ins Rutschen. Mit aller Kraft zieht der Strudel sie in den Abgrund. Zwei Kisten hinterlässt Hans ihr, mit zahlreichen Aufzeichnungen und Erinnerungsstücken. In dieser Struktur schreibt die geniale Jenny Erpenbeck die Geschichte dieser komplexen Beziehung auf und verwebt diese überaus kunstvoll mit den Wirklichkeiten des untergehenden Staates DDR. Die Geschichte eines in jeder Hinsicht doppelten Spiels.

"Eine ganz und gar epische Erzählerin – eine der kraftvollsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.« NZZ am Sonntag über Jenny Erpenbeck

Jenny Erpenbeck, geboren 1967 in Ost-Berlin, debütierte 1999 mit der Novelle »Geschichte vom alten Kind«. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Ihr Roman »Aller Tage Abend« wurde von Lesern und Kritik gleichermaßen gefeiert und vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Joseph-Breitbach-Preis und dem Independent Foreign Fiction Prize. Für »Gehen, ging, gegangen« erhielt sie u. a. den Thomas-Mann-Preis. 2017 gewann Jenny Erpenbeck den Premio Strega Europeo und wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

 

Moderation: Knut Elstermann.

 

Knut Elstermann, geboren 1960 in Ostberlin, studierte Journalistik in Leipzig und arbeitete als Redakteur bei verschiedenen DDR-Medien. Seit der Wende ist er freier Moderator und Filmjournalist, vor allem für den MDR und den RBB (radioeins). Bücher sowie zahlreiche Features für Fernsehen und Hörfunk, unter anderem über das Kino in Israel und Russland und die DEFA-Geschichte. Knut Elstermann ist Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Penguin Verlag.

Palais der Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin

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