Großes Bühnenprogramm mit Musik
mit Corinna Harfouch, Catherine Stoyan und Felix Kroll, Akkordeon.
Wolfgang Hilbig gehört zweifellos zu den originellsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Der 2002 mit dem Georg Büchner Preis ausgezeichnete Lyriker und Romanautor beschäftigte sich in seinem Werk mit Krieg und Diktatur, mit Leben und Tod: die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich. Am 31.8.1941, inmitten der Nazi-Diktatur in Meuselwitz/Sachsen, geboren, wuchs er nach dem II. Weltkrieg in der nächsten deutschen Diktatur auf. Immer wieder finden sich in seinen Texten Spuren dieser Prägung. Als er 1994 in den Prenzlauer Berg zog, in den Bezirk, in dem die viel besungene, unabhängige Literaturszene der untergegangenen DDR angesiedelt war, kam er dort an, wo er hingehörte: Hier wurde er – mit all seiner Bescheidenheit und Zurückhaltung - zu einem der wichtigsten und einflussreichsten Autoren in dieser Zeit. Seine Bekanntheit wuchs durch zahlreiche Lesungen – auch im Georg Büchner Buchladen. Am 15.10.1995 wurde von Wolfgang Hilbig der Georg Büchner Buchladen literarisch eröffnet – im selben Jahr hielt er an der Universität Frankfurt/Main vier Poetikvorlesungen, die beim S. Fischer Verlag als Buch veröffentlicht wurden, wie alle seine Werke.
Wolfgang Hilbig blieb Zeit seines Lebens, das am 2. Juni 2007 endete, auf der Suche:
Im Innern ruht der Wille /
doch ein Ziel, das ist so weit/
und das Ziel heißt: Freier leben,/
doch das ist keine Kleinigkeit.
Anlässlich des „Internationalen Wolfgang-Hilbig-Jahres 2016/2017“ präsentierten Corinna Harfouch, Catherine Stoyan und Felix Kroll ihr Programm auch im Deutschen Theater, Berlin.
Jetzt gibt es die Gelegenheit, Wolfgang Hilbig zu entdecken oder wieder zu entdecken.
Foto: Jürgen Bauer.