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Buchtipps - Romane

Josef geht als junger Mann in den 1930er Jahren in die USA, um dort sein Glück zu versuchen und den beengenden Verhältnissen im Deutschland der Nationalsozialisten zu entkommen. Recht schnell findet er Arbeit in einer New Yorker Druckerei, wird dann allerdings dazu gebracht, seine Fähigkeiten als Funker zu mißbrauchen und der deutschen Abwehr zur Verfügung zu stellen, indem er für die deutsche Regierung der Nationalsozialisten Spionageberichte sendet. Alle Versuche sich zu befreien scheinen zwecklos.

Tiddo, Isa und ihr zwölfjähriger Sohn verbringen ihre Sommerferien in Island. Für Tiddo und Isa soll es eine Art Versöhnungsurlaub werden, zwischen ihnen läuft es nicht mehr so gut wie früher. Tiddo will alles daran setzen, das zu ändern, gleichzeitig macht er sich Sorgen um seine Mutter, die weder zu Hause war, als er sie kurz vor der Abfahrt besuchen wollte, noch jetzt  ans Telefon geht - obwohl sie sonst doch kaum das Haus verlässt.

Das Roman-Setting, das Angie Kim für ihr Debut wählte, hat in den USA Tradition und mit John Grisham den wohl bekanntesten Vertreter.

Lissa, Hannah und Cate sind Jugendfreundinnen, die in London oder der Nähe wohnen und sich regelmäßig treffen. Ihre Leben hatten schon viele Schnittpunkte, haben sich aber grundlegend unterschiedlich entwickelt. Hannah, erfolgreiche Beraterin, wünscht sich nichts mehr als ein Kind, seit ihrer Kindheit steht sie in scharfer Konkurrenz zu ihrer Freundin Cate. Diese wiederum lebt mit Mann und Kleinkind zusammen und verzweifelt an ihrer Mutterrolle, während sich Lissa von einem Vorsprechen zum nächsten hangelt. Ein langfristiges Engagement am Theater will ihr nicht gelingen.

Aurélie, eine junge, im Arbeitermilieu einer französischen Kleinstadt aufgewachsene Frau, beginnt nach dem Abitur zu studieren, will etwas aus ihrem Leben machen, die Liebe finden und sozial aufsteigen. Doch auf ihre Träume und Erwartungen folgt recht schnell Ernüchterung in allen Belangen.

Lucas Pereyra, der Ich-Erzähler in diesem kleinen, feinen Buch, ist ein argentinischer Schriftsteller, der - momentan nicht so erfolgreich - vom Geld seiner Frau lebt.

Ein Mann, Doktor der Statistik an einer Berliner Universität, fährt mit seinem jungen Sohn in seine Heimat in der Schwäbischen Alb, um eine grausame Gesetzmäßigkeit zu durchbrechen: in seiner Familie begehen alle Männer am Anfang ihrer 40er Lebensjahre Selbstmord. So geschehen bei Vater, Großvater, Urgroßvater usw. Den Vater hat der jetzt Erwachsene selbst gefunden. „Urgroßvater, Großvater, Vater. Ertränkt, erschossen, erhängt. Pioniere zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Ich war noch am Leben. Der Junge war noch am Leben. So weit waren wir gekommen.“ (S. 264)

Im Mittelpunkt dieses feinen Romans steht eine spröde Bauernfamilie auf einem abgelegenen Hof in Südtirol irgendwo in der Nähe von Bregenz. „Die Bagage“ wird die Familie genannt, sie sind von wenigen wohlgelitten, sind die Randständigen, die Armen.

„Als ich mir in den letzten Wochen unseren Auszug vorgestellt hatte, hatte ich gedacht, dass mir irgendwie ‚zumute‘ sein würde. Feierlich meinetwegen. Ein Lebensabschnitt geht zu Ende, so was. War aber nicht so. Da war gar nichts. Mir war vielleicht einfach nicht mehr nach Fühlen zumute, Lebensabschnitt hin oder her. Genug gefühlt in letzter Zeit.“  

„Einen Moment lang schaue ich zu, wie er die Scherben der Teeschale vor sich auf dem Küchentisch hin und her in Konstellationen schiebt. Von außen wie ein grober, nur zögerlich rund geschliffener Stein, schillert sie von innen kieferngrün. Und auf den großen Scherben, die wie kleine Schiffe auf dem unlasierten Holz vor und zurück wippen, erkennt man auf ihrer grünlichen Innenseite ein feines Netz, wie Spinnweben. Das sind kleine Risse, entstanden durch den Gebrauch, von der ersten Tasse Tee an geht das los, hat Max mir einmal erklärt.